Morast

Abschlussbericht zum Internationalen Jugendbegegnungsprojekt „Fu.Rem“ in Bosnien und Herzegowina 26.06. bis 09.07.2017
Im Rahmen des Projektes wurden neue Freundschaften geschlossen und im ungezwungenen Miteinander der Teilnehmenden aus Bosnien-Herzegowina und Deutschland interkulturelle Kompetenzen vorgewiesen, bzw. entwickelt. Junge Menschen beider Länder wurden intensiv in die Vorbereitung eingebunden, indem sie Ideen und eigene Wünsche zur Gestaltung der Workshops und Aktivitäten einbrachten und zu deren Umsetzung und Durchführung als aktive "Anleiter" zum Einsatzkamen. Das Ziel der Vermittlung von Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit den europäischen demokratischen Werten, diese zu verinnerlichen und identitätsbildende Prozesse anzuregen wurde nach Rückmeldung von Teilnehmenden Jugendlichen und Gruppenleitern erreicht. Unter dem Aspekt der Verwirklichung der Idee eines gemeinsamen Europas, in dem Jugendliche eine entscheidende Rolle zur Zukunftsgestaltung übernehmen, wurde hier eine entscheidende Grundlage zur weiteren internationalen Zusammenarbeit geschaffen. Insgesamt nahmen 25 Jugendliche aus dem Landkreis Meißen (D) und 27 Jugendliche des Una Sana Kreises (BiH) im Alter von 14 bis 27 mit zum Teil erheblichen multiplen Problemlagen an dem Projekt teil. Zu Beginn hatten nach Begrüßung und grundlegender Belehrung alle Teilnehmenden die Möglichkeit, sich im Rahmen einer professionellen Gruppenübung kennen zu lernen. Bei einer gemeinsamen Tour nach Bihac und Bos. Krupa zeigten und erklärten die einheimischen Jugendlichen ihren Gästen ihre Wohnorte mit ihren Sehenswürdigkeiten. Mit dem Workshop "Wer sind wir? Woher kommen wir?" stiegen die Teilnehmenden in die gemeinsame binationale Bildungsarbeit ein. Um einen Überblick zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den Ethnien und Religionen (regional und in Europa), geschichtliche Aspekte zu erlangen, wurde mit der Übung "Baum der Identität" in drei Kleingruppen gearbeitet. Mit dem "Baum der Identität" konnten bildhaft Wurzeln (familiäre, religiöse, nationale Herkunft), Stamm (eigene Werte, Normen und Haltung) und Krone (Einflüsse von Peer Groups, Politik, Schule usw.) dargestellt werden. Diese wurden im Einzelnen von den Gruppen jeweils vorgestellt und im Plenum gemeinsam diskutiert. Trotz religiöser, nationaler und gesellschaftlicher Unterschiede überwogen letztendlich die Gemeinsamkeiten der jungen Menschen beider Länder in allen Bereichen. Mit dieser Erkenntnis wurde der Workshop mit einem gemeinsamen Kochabend mit der Zubereitung zweier jeweils landestypischer Gerichte beendet. Es gab Sächsischen Kartoffelsalat Bosnischen Gulascheintopf. Der Workshop "Art On Destruction" begann im Anschluss. Dieser Workshop erstreckte sich über vier Tage. Das Thema "Krieg und Frieden" wurde beeindruckend mit einem ca. 14x3 Meter großen Wandbild in der Innenstadt von Bosanska Krupa an der im Bosnienkrieg hart umkämpften Una Brücke in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Frontlinie umgesetzt. (Hände halten schützend die Erde). Bei dem Workshop "Aktive Bürgerschaft" setzten sich die Teilnehmenden thematisch mit den Begriffen Respekt, Hierarchie und Position in Gruppen auseinander. Unter Zuhilfenahme verschiedener Übungen zum gegenseitigen Zuhören, zur Kompromissfähigkeit und zum Durchsetzungsvermögen wurde die thematische Auseinandersetzung mit eigenen Werten und worauf es im Leben ankommt angeregt. Am Schluss reflektierten die Teilnehmenden ihre eigene Weltsicht und Formen eventueller Kritik an vorhandenen Systemen. Im Medienworkshop Film arbeiteten die Teilnehmenden im Camp und unterwegs auf Tour nach Jajce, Mostar, Sarajevo, Travnik und Jablanica mit der Band "Die Ukrainiens" am geplanten Musikvideo. Es wurden Storyboard und Drehbuch entwickelt, Dreharbeiten und Filmschnitt durchgeführt. Ein Filmteam drehte einen Dokumentarfilm über sämtliche Aktivitäten während des Projektes. Im Rahmen der Freizeitgestaltung im Camp nutzten die Teilnehmenden auch allabendlich die Möglichkeit zur musikalischen Gestaltung im Rahmen des Dj Workshops. Dabei wurden die technischen Grundlagen vermittelt, Funktionalität von Soft- und Hardware und die Harmonielehre erklärt. Alle Workshopteilnehmer_innen hatten schließlich die Möglichkeit, selbst einmal am DJ Pult zu stehen. Beim Konzert der "Ukrainiens" im Camp übernahm das Team des DJ Workshops die soundtechnische Betreuung und zeichnete für die Tonarbeiten am Musikvideo und der Dokumentation verantwortlich. Als Methoden zur Umsetzung der Workshops kamen als Methoden Empowerment, Worldcafe, Einzelarbeit, Kleingruppenarbeit, Plenum, erlebnispädagogische Elemente und Rollenspiele zum Einsatz.Das nonformale Bildungs- und Workshopprogramm für die Teilnehmenden wurde bereichert durch das Turnier und Sportfest im Camp, bei dem national gemischte Mannschaften sich im fairen Wettkampf beim Bogenschießen, Fußball und Beachvolleyball maßen. Die Nationalparks "Una" und "Plitwitzer Seen" wurden gemeinsam unter ökologischen und naturkundlichen Aspekten erkundet. Die o.g. Städtetour ermöglichte dasKennenlernen von Geschichte und Kultur Bosniens und der Herzegowina.

Marcus Boros
(Projektleiter)


Schön war`s! Und nächstes Jahr geht es wieder nach Bosnien.
Vom 26.06. bis 09.07. 2017

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